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zum Todten Meer.ENGEDDI. 9. Route. 297 Wüste Engeddi, zum Gebiet von Juda gehörig, zog sich David zurück
(I Sam. 24, 1 ff.). Nach Josephus gab es hier schöne Palmenhaine; zu
den Zeiten des Eusebius war Engeddi noch ein bedeutender Ort. Im Mittel-
alter
war die Gegend nicht genau bekannt. Das Wasser der Quelle ist warm
(27°C.), kalkig und süss; eine Menge kleiner schwarzer Schnecken findet
sich darin. Die Eingebornen behaupten, das Wasser komme unter dem Berg
durch von Seʿîr (?) bei Hebron. Von Bäumen findet man hier die schon
bei Jericho genannten Zizyphusarten; dann den ʿOschr (Calotropis procera),
der sonst nur in Nubien, Südarabien etc. wächst. Dieser trägt den echten
Sodomsapfel, wie Josephus ihn beschrieben hat: die Frucht ist gelb und
gleicht einem Apfel; wenn man sie drückt, springt sie auf und nur
Fasern und Fetzen der dünnen Schale bleiben in der Hand zurück. Der
hier vorkommende Seyâlbaum (Acacia Seyal), von dem das arabische
Gummi gewonnen wird, ist besonders auch auf dem Sinai verbreitet.
Unter den Gesträuchen ist viel Nachtschatten (Solanum melongena).

An der Quelle und östlich von derselben befinden sich einige Ueber-
reste
von alten Bauten. Das in der Bibel genannte Dorf lag jedenfalls
unterhalb der Quelle; der allmählige Abfall gegen das Meer hin war terras-
sirt
und in Gärten verwandelt. Die Senkung bis zum Meeresufer beträgt
noch über 100m, die man in 2025 Min. zurücklegt.

Den schönsten Eindruck macht Engeddi bei einer Mondnacht. Die
steilen Klippen auf der einen Seite und der See auf der andern, die milde
Temperatur und die fremdartigen Gewächse versetzen den Reisenden
gleichsam nach südlicheren Landstrichen. Auch am Morgen färbt die
Sonne, die im Frühjahr gerade in dem Ausschnitt der gegenüberliegenden
Berge (Wâdi Heidân) aufgeht, die Felsen eigenthümlich roth und bringt
die Nebelmassen, die öfters über dem See liegen, in Bewegung.

Von Engeddi nach Jericho s. S. 283; nach Bethlehem
s. S. 263.

Von Engeddi nach Masada ( St.). Von dem Punkte 20 Min.
unterhalb der Quelle wendet man sich nach Süden. In 7 Min. hört alle
Vegetation auf: man reitet durch eine trostlose Steinwüste, bemerkt
aber an den Seiten des Berges r. Spuren alter Terrassenanlagen. Nach
5 Min. kreuzt man das Wâdi el-ʿOrêdje, das von Bêt Ummar herunter-
kommt
. Die Festung Masada wird im S. sichtbar. Der Abhang des Ge-
birges
zur Rechten ist nur etwa 5 Min. vom Wege entfernt, der Boden ist
kahl, uncultivirt; nur einzelne Salzpflanzen kommen hier fort. In erster
Linie die Salsola Kali, arab. hubêbe, ein Kraut mit glattem glänzenden
röthlichen Halm und kleinen glasartigen Blättern; die Araber brennen es
und nennen das Product al-kali (S. 51). Hier kann auch die sog. Jericho-
rose
gepflückt werden. Diese Pflanze gehört weder zu den Rosen, noch
wächst sie jetzt mehr in der Gegend von Jericho; sie ist eine Conifere,
die erst flach wie ein Teller auf dem Boden ausgebreitet wächst, später
aber holzartig wird und sich zusammenzieht, sodass sie eine entfernte
Aehnlichkeit mit einer Rosenknospe erhält. Ihren Namen Anastatica
(die Aufstehende) hat sie von der Eigenthümlichkeit, dass die Stengel
einige Zeit nach dem Eintauchen in Wasser anfangen auseinanderzugehen
und später sich mehr und mehr flach zu legen; wenn sie aus dem Wasser
genommen werden, schliessen sie sich wieder. Es knüpfte sich an diese
Erscheinung eine Art Aberglaube, wesshalb die Pflanze noch heute massen-
weise
nach Jerusalem gebracht und dort an die Pilger verkauft wird.
Schöne grosse Exemplare findet man erst südlich von Masada.

Nach 1 Stunde nähern sich die Berge mehr dem Strand; man um-
geht
ein Vorgebirge. Links liegen einige kleine Hügel; hier wird das
Meerwasser abgeleitet und Salz gewonnen. Abraham soll, mit einem Maul-
thier
des Weges kommend, die Leute gefragt haben, was sie auflüden.
Sie belogen ihn und sagten: Erde; seitdem muss das Salz hier müh-
sam
durch künstliche Anlage von kleinen Seen gewonnen werden. Von
Pflanzen findet sich hier eine Art gelber Strohblume und wilde Gerste.
Nach 20 Min. kreuzt man das Bachbett des Wâdi Chabra (s. S. 296). Die
Strandebene wird nun wieder ausgedehnter; am Ufer sieht man Salzlaken.
Nach 32 Min. setzt man über ein Thälchen Umm el-fûs, das in die Berge